Georgische Speisen

Vollmundige Fleischgerichte, appetitanregende aromatische Gemüse, in Ton-Öfen gebackene lange Brote…

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Georgische Speisen

Georgien, dessen Fläche in etwa 70 000 Quadratkilometer umfasst, liegt unter dem Kaukasusgebirge und beinhaltet viele kleine und große ethnographische Völker.

Das faszinierende Klima Georgiens ist verantwortlich für vielfältige Vegetation, was seinerseits für eine mannigfaltige, bunte, einzigartige Essenskultur steht.

Seit Jahrhunderten werden in Georgien alle wichtigen Entscheidungen an der Tafel beschlossen. Vollmundige Fleischgerichte, geheimnisvolle, appetitanregende, aromatische Gemüse, in Ton-Öfen gebackene navette-förmige, lange Brote, trockene und frische Gewürze und Kräuter wie Estragon, Basilikum, Koriander, Safran, Minze und Bockshornklee vervollständigen das kulinarische Gourmet-Vergnügen.

Wie faszinierend die georgische Küche auch ist, sie wäre um ein Vielfaches ärmer ohne die heißgeliebten „Sazebela“ (საწებელა) Saucen, die zusätzlich, ohne Ausnahme kalt, an jeder Tafel gereicht werden. Georgische „Sazebela“ werden aus säuerlichen oder süßlichen Pflaumen, Kornelkirschen, Mirabellen oder Tomaten hergestellt. Die Saucen sind vollmundig, scharf, pikant, sie machen Appetit nach mehr, manchmal mit einem Quäntchen süßlichen Stich, aber spannend, anregend, mitreißend begleiten sie verschiedene Gerichte.

Aber was wäre eine georgische Tafel ohne Wein? – der die Gerichte samt abrundet, erhebt und zur Vollkommenheit adelt. 8000 Jahre Liebe und Erfahrung wurden investiert in dieses sakrale Getränk. Mit unverwechselbaren Aromen von satten Birnen, reifen, großen, gelben Pfirsichen, violetten Feigen, die so ausgereift sind, dass sie tropfenweise „Scharbati“ – Fruchtsüße – verlieren. Ganzjährige schwere Handarbeit von Winzern steckt in jedem Tropfen naturbelassenen Weins, der je nach Reben von schwarz-rot-violetten bis leuchtend-honigfarbenen Schattierungen variiert. Georgische Weine sind so dickflüssig, rahmig und schwer, dass sie beim Glasschwenken sogar ölige Flecken hinterlassen, gleichzeitig sind sie vollmundig, weich zergehen sie auf der Zunge.

Der Wein ist in Georgien das älteste und heiligste Getränk.

Mzvadi – gebratene Fleischspieße

Je nach Belieben Schweinefilet oder mageres Lammfleisch in mittelgroße Stücke schneiden und nach Ermessen mit Wein, Zwiebeln, Pfeffer und ein wenig Salz mehrere Stunden lang marinieren. Anstatt Wein kann auch frisch gepresster Granatapfelsaft verwendet werden.
Anschließend das Fleisch auf die Spieße stecken und am Besten auf einer Glut von verfeuerten Holz von getrockneten Weinreben grillen. Die Spieße auf großen Tellern anrichten und mit rund und in dünne Scheiben geschnittene Zwiebeln, frischen Kräutern sowie Granatapfelkernen garnieren. Gaamot!

Kubdari

Mit betörenden Kräutern angemachtes Rindfleisch, das in duftigem Hefeteig gebacken wird, dessen Geschmack alle Sinnesorgane explodieren lässt und auf immer und ewig einen unzerstörbaren Abdruck hinterlässt. Und es ist gleich, wie viel Zeit auch vergeht: nur ein Gedanke darüber lässt Ihre Geschmacksknospen wieder erblühen und erneut das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Es reicht nicht, das Original zu lieben und sich mit Surrogaten zu arrangieren – Entscheiden Sie sich für das Original!!!

Mchali

Den blanchierten Spinat mit Händen auspressen und anschließend ebenmäßig schneiden. Fein gemahlene Walnusskerne mit trockenen und frischen Kräutern verfeinern; Peperoni, Salz, Knoblauch, ein wenig milden Essig hinzufügen und mit der übrigen Masse vermengen. Mit Granatapfelkernen verzieren, kalt servieren.
Solch eine Kleinigkeit passt wunderbar zu einem -idealerweise georgischen- Glas Wein, um den Tag hinter sich zu lassen und zu entspannen.

Adjaruli Chatschapuri

Adjaruli Chatschapuri wird überwiegend in Georgiens Schwarzmeerregion zubereitet und ist ein in ovaler Form gebackener luftiger Teig mit schmackhafter Käsefüllung, die in letzter Sekunde von einem Ei gekrönt wird. Der heiße, flüssige Käse, umschlossen von zartem, geschmeidigem Teig schmeckt überirdisch, nahezu himmlisch, sein Geschmack erhöht sich erheblich, wenn es von hingebungsvollen, wahrhaftigen, leidenschaftlichen Geschöpfen zubereitet wird.

Auberginen mit Granatapfelkernen

Dünn in Länge geschnittene, gebratene Auberginen werden mit einer Paste aus gemahlenen Wallnusskernen, getrockneten Kräutern sowie Safran, Koriandersamen, Knoblauch und Schalotten bestrichen, anschließend gerollt, mit Zitronensaft beträufelt und mit Granatapfelkernen verziert.
Gaamot! – Guten Appetit!

Schqmeruli

Schqmeruli ist ein traditionsreiches Gericht aus Radscha. Die Region befindet sich im oberen Teil des Kaukasusgebirges. Das Gericht wird überwiegend in den winterlichen Monaten zubereitet, um die unter freiem Himmel, in den Bergen, schwer arbeitenden Familienmitglieder vor eventuellen Erkältungen zu schützen. Die Hauptkomponenten sind: ein Brathuhn, reichlich Knoblauch und Schmand. Das Huhn ganz durchschneiden, würzen und unter dem Joch von beiden Seiten scharf anbraten, aus der Pfanne herausnehmen. Im verbliebenen Fett zerdrückten Knoblauch anbraten, Schmand dazufügen. In dieser kräftigen Sauce, die Appetit nach mehr macht, das in kleine Teile geschnittene Huhn hineinlegen und langsam brodeln lassen.
Schqmeruli ist ein wie von Gott kreiertes Mahl – ein Meisterwerk der georgischen Küche!

Lobio

Rote Bohnen nach georgischer Art – Die gekochten roten Bohnen mit einem Steinstößel im Mörser (oder mit einem elektrischen Stab) halbwegs zerdrücken. Gemahlene Walnüsse, fein gestoßene Koriandersamen, gebratene Zwiebeln, Knoblauch, Salz, getrocknete georgische Gewürze und frische Kräuter wie Koriander, Petersilie dazufügen und mit der Hand umrühren, bis eine homogene Masse entsteht.
Auf diese Art und Weise bereitete rote Bohnen schmecken am besten mit selbst gebackenem Graubrot. Gaamot! – Bon Appetit!

Imeruli Chatschapuri

Chatschapuri steht in der georgischen Küche für Tradition und nationale Authentizität. Fast jede Georgierin hat ein eigenes Chatschapuri-Rezept, das sie wie einen Schatz hütet. Bestimmt deswegen wird dieser Klassiker in jeder Ecke Georgiens verschieden zubereitet. Im Ofen oder auf der Pfanne, mit Hefe oder Blätterteig – es gibt weitaus vielfältige Rezepte, aber nur ehrliche, sanftmütige und liebende Hände können das Ganze zum besonderen Genuss transformieren.

Imeruli Chatschapuri: Auf der Pfanne in fluffigem, zartem Teig ausgebackener Käse.

Chinkali

Mit frischen Kräutern bereitete pikante Fleischfüllung, die mit großer Kunstfertigkeit im Teig gedreht wird. Genau wie die Zubereitung von Chinkali ist es auch eine Kunst, Chinkali zu verspeisen: man hält die Teigtasche oben am Knauf, beißt behutsam hinein und versucht dabei, den köstlichen Fleischsaft nicht entwischen zu lassen. Booon appétit!

Tschurtchela

Tschurtchela ist eine traditionelle georgische Nachspeise, die aus eingekochtem Traubensaft und Walnüssen oder Haselnüssen hergestellt wird.

In Ostgeorgien, der wichtigsten Weinregion des Landes, nehmen nach der Weinlese Hausfrauen etwas von dem frisch gepressten Saft zur Seite, kochen ihn ein und rühren dabei mehrere Stunden lang, bis eine dicke, aromatische Flüssigkeit (Pelamuschi) entsteht. Auf Fäden aufgezogene und verknotete Walnüsse (ung. 15 cm lang) werden in diese süße, flüssige Köstlichkeit eingetaucht und anschließend zum Trocknen aufgehängt – einige Wochen lang. Für besonders edle und erlesene Varianten werden die Tschurtchelas nach kurzem Trocknen ein zweites Mal in Pelamuschi getaucht. Im Hinblick auf die Inhaltsstoffe (Walnüsse enthalten ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Kalium, Zink, Magnesium), ist diese Nachspeise um einiges gesünder und bekömmlicher als herkömmliche Süßigkeiten.

In Zeiten des Krieges, als die Männer für Wochen und Monate in der Fremde kämpfen mussten, dienten Tschurtchelas auch als richtige Mahlzeit; von ihren Ehefrauen liebevoll hergestellt, enthielten sie lebenswichtige Zutaten und waren lange haltbar.